MdEP Barbara Lochbihler bei der Europa-Union Dillingen

 

"Umwelt schonen, Wirtschaft stärken, Menschen verbinden – für eine nachhaltige Donaustrategie der Europäischen Union" lautete das Thema der Europaabgeordneten Barbara Lochbihler vom Bündnis 90/DieGrünen  in einer Veranstaltung der "Europa-Union – Kreisverband Dillingen". 3. Bürgermeister Walter Fuchsluger überreichte im Namen der Stadt Dillingen der Rednerin als Gastgeschenk passend den Fotoband "Landschaft im Licht" mit wunderschönen Aufnahmen aus dem Donauried. 

"Europa ist für die Kritiker anscheinend schuld an allem, was nicht gut läuft", führte die schwäbische Abgeordnete im Europäischen Parlament aus, weshalb es parteiübergreifend schwer sei, für Europa Begeisterung zu wecken. Der bloße Rückblick auf 65 Jahre Frieden reiche hierfür nicht mehr aus, weshalb man vor der Aufgabe stehe, den Europa-Gedanken mit einem neuen in die Zukunft gerichteten Sinn zu füllen.

Ein Beispiel für eine solche neue Zielrichtung könnte nach Auffassung der Rednerin die "EU-Donau-Strategie", welche die Donau als einen die europäischen Völker von der Quelle bis zur Mündung verbindenden Strom ins Bewusstsein bringen möchte. Die Donau verbände auf ihrem Weg ins Schwarze Meer 14 Länder, davon 8 EU-Mitgliedsstaaten, 4 Anwärterstaaten sowie Moldawien und die Ukraine. Es sei Ziel dieser Überlegungen, diese Makro-Region, in welcher 80 Millionen Menschen lebten, zu fördern, indem u.a. bereits bestehende Förderungen gebündelt würden. Die Rolle, welche hierbei die bayerische Staatsregierung übernehmen könne, stehe noch nicht fest. Denkbar sei jedoch eine federführende Aufgabe im Bereich des Gewässerschutzes, weil Bayern hier Erfahrung wie auch Erfolge vorweisen könne.

Die Europolitikerin berichtete über die von Barroso, dem Präsidenten der EU-Kommission, formulierten Leitlinien der "EU-Donau-Strategie", welche  nicht von oben den Donauländern übergestülpt, sondern mit den Betroffenen in einem engen Konsultationsprozess erarbeitet und entwickelt werden sollten. So gehe es z.B. um die Verbesserung von Transport und Verkehr entlang der Donau, wobei es natürlich beim Thema "Schiffbarmachung" einen Zielkonflikt mit dem Umweltschutz gäbe. Die Abgeordnete der Grünen war jedoch hoffnungsvoll, dass bei einer Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene ohne große Eingriffe in das natürliche Flussbett der gewünschte Erfolg erzielbar wäre. "Die Schifffahrt muss an den Fluss angepasst werden und nicht umgekehrt" war ihr Credo.

Lochbihler kam natürlich auch auf die starke Verschmutzung der Donau gerade im Unterlauf, wo sie noch als Abwasserkanal benutzt werde, zu sprechen. Dies sei mit einer Gefährdung des großartigen Ökosystems im Donaudelta  und einem dramatischen Fischsterben verbunden. Es gehe nicht zuletzt aber auch für 10 Millionen Menschen um die Erhaltung ihres Trinkwasserreservates. Die Förderung der Makro-Region Donau beinhalte aber auch den Ausbau alternativer Energiequellen, eine Wirtschaftsförderung durch transnationale Bildung und Forschung, einen an der Nachhaltigkeit orientierten Tourismus und eine Verbesserung der sozialen und kulturellen Zusammenarbeit.

Bernd Steiner, Kreisvorsitzender der Europa-Union Dillingen, bedankte sich abschließend bei der Europa Abgeordneten Barbara Lochbihler für ihr Kommen und ihre interessanten Ausführungen, die Anlass für eine ausgiebige Diskussion gaben.

 

 

Der neu gewählte Vorstand der Europa-Union Dillingen und die Referentin MdEP Barbara Lochbihler, Grüne 

von links: Ulrich Indenkämpen, Hubert Probst, MdEP Barbara Lochbihler, Bernd Steiner, Karin Brichta, Ralf Kindelmann, Dieter Schinhammer, Walter Kaminski